| Vieles ist hier in den vergangenen Jahrtausenden geschehen, im Raum zwischen Mosel, Rhein und Maas. Das aktuell erschienene Buch "50 Schauplätze Eifeler Geschichte entdecken" nimmt den Leser mit auf eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der Eifel. Sie ist geprägt von der Randlage dieser Region, womit sie oft in den Fokus sich überschneidender Interessensphären geriet, Mächte und Völker stritten hier.
 Zahlreiche „Schauplätze“ zeugen noch heute von der wechselhaften Vergangenheit dieser Landschaft. Anhand von 50 exemplarischen Orten wird neben der politischen aber auch die Wirtschafts- und Kulturgeschichte lebendig erzählt. Dieses Buch hilft, sie am und im Detail zu entdecken und dabei vor allem den Menschen und deren Geschichte nachzuspüren.
 
 Die „50 Schauplätze Eifeler Geschichte entdecken“ eigenen sich gut zum schmökern, möchten aber auch anregen, sich selber auf Spurensuche in die Eifel zu begeben, um der Geschichte vor Ort, am Schauplatz zu begegnen. In den letzten Jahrzehnten sind hier immer mehr bauliche Überreste aus der Römerzeit wie Tempelanlagen, Siedlungen und Straßen entdeckt worden. Und sie besitzt die größte Dichte an mittelalterlichen Burgen in Mitteleuropa. Zudem weist die Eifel eine der größten baulichen Hinterlassenschaften aus der nationalsozialistischen Zeit auf: die ehemalige NS-„Ordensburg“ Vogelsang.
 
 Inhaltsverzeichnis
 
 Vorwort 8
 A. Vor- und Frühgeschichte	111	Kartsteinhöhle/Kakushöhle bei Mechernich-Dreimühlen	12
 2 	Buchenlochhöhle bei Gerolstein	15
 3 	Fraubillen- oder Sybillenkreuz auf dem Ferschweiler Plateau	18
 B. Römerzeit (55. v. Chr. bis 400 n. Chr.)	214 	Grabungen in Nettersheim	22
 5 	Römerstraße im Olbrückwald bei Blankenheim	25
 6 	Villa Otrang in Fließem bei Bitburg	28
 7 	Museum Roemervilla in Bad Neuenahr-Ahrweiler	31
 8 	Römische Wasserleitung	34
 9 	Römische Thermen in Zülpich	37
 10	Römischer Bergbau Meurin	40
 C. Mittelalter (ca. 500 bis 1500 n. Chr.)	4511	Schlacht bei Zülpich 496 n. Chr.	46
 12	Abtei Prüm	49
 13	Kornelimünster	52
 14	Königshof Vlatten	55
 15	Bad Münstereifel (898 Markt-, Münz- und Zollrecht)	58
 16	Kloster Steinfeld (Prämonstratenser; seit 1070)	61
 17	Maria Laach (Benediktiner; Baubeginn 1093)	64
 18	Kloster Himmerod (Zisterzienser; Gründung 1135)	67
 19	Kloster Marienthal im Ahrtal (Augustinerinnen, seit 1137)	70
 20	Kirche St. Peter in Roth an der Our	73
 21	Sinzig, Barbarossastadt	76
 22	Burg Nideggen	79
 23	Genovevaburg in Mayen	82
 24	St. Nikolaus in Neuerburg	85
 25	Burg Eltz	88
   D. Das 16. und 17. Jahrhundert	9326	Schloss Schleiden (Zentrum des Protestantismus)	95
 27	St. Michael-Gymnasium in Bad Münstereifel (Jesuiten)	97
 28	Einstige Eisenhütte und Hammer in Schleiden-Oberhausen	100
 29	Spuren der Köhlerei und des Eisenerzabbaus in Simonskall	103
 30	Kronenburg (Dreißigjähriger Krieg, Pest)	106
 31	Blankenheim und die Hexenverfolgung	109
 E. Das 18. Jahrhundert und die Franzosenzeit	11332	Schloss Weilerbach (Barock und Eisenverhüttung)	114
 33	Monschau (Textilmanufaktur)	117
 34	Denkmal in Arzfeld zum „Klöppelkrieg“	121
 35	Kloster Mariawald  bei Heimbach (Säkularisation)	124
 F. Das 19. Jahrhundert	12936	Bad Bertrich (Preußisches Staatsbad)	130
 37	Die Mausefallenproduktion in Neroth	133
 38	Bleibergbau in Mechernich	136
 39	Brauereien in Mendig	139
 40	Die Eisenbahn Köln – Trier (mit Bahnhof Jünkerath)	142
 41	Gerolsteiner Brunnen	145
 42	Dronketurm bei Daun (Gründung des Eifelvereins) 	148
 43	Burg Kerpen (Wohnsitz Fritz von Wille)	151
 F. Das 20. Jahrhundert	15544	Jugendstilkraftwerk Heimbach	156
 45	Synagoge Wittlich	159
 46	Die NS-„Ordensburg“ Vogelsang	162
 47	Westwall	165
 48	Die Schlacht im Hürtgenwald	168
 49	Dokumentationsstätte Regierungsbunker im Ahrtal	171
 50	Kolmeshöhe in Bitburg, 5. Mai 1985, Treffen Reagan - Kohl	174
 
 Über die Autorin:
 Gabriele Harzheim,
 geboren 1958, ist Volkskundlerin. Seit langen beschäftigt sie sich mit der Kulturgeschichte der Eifel und hat zahlreiche Veröffentlichungen dazu publiziert, unter anderem Rad- und Wanderführer zum Nationalpark Eifel, Führer zur Industriekultur der Region und zum Jakobsweg. Sie hat ein Büro für Kulturwissenschaft und konzipiert Ausstellungen mit kulturhistorischen Themen, organisiert Veranstaltungen und ist als Redakteurin und Gästeführerin tätig. Seit 2006 arbeitet sie unter anderem für das neue Besucher- und Dokumentationszentrum Vogelsang IP.
 
 Vorwort
 
 Mit dem Begriff „Eifel“ verbinden die meisten sehr unterschiedliche Assoziationen:  die Maare und erloschenen Vulkane, die Landschaft des Hohen Venns, Fachwerkstädtchen, Burgen und Klöster, den Nürburgring, Talsperren, den Nationalpark Eifel, den Eifelsteig und vieles mehr. Dies liegt daran, dass die Eifel sowohl geographisch, geologisch, klimatisch, aber auch historisch, kulturell und mundartsprachlich kein einheitlicher Raum ist, sondern ein Mittelgebirge mit vielen Facetten. Bereits ihre regionale Eingrenzung bietet Probleme. Bilden im Süden und Südosten noch die Mosel und der Rhein natürliche Abschlüsse, wird dies nach Nordosten und Norden schon schwieriger, wo die Eifel als Bestandteil des rheinischen Schiefergebirges in die Bördenlandschaften der Rheinischen Bucht übergeht. Im Westen setzt sich dieser Gebirgszug nahtlos fort und wird nur durch Landesgrenzen in „Eifel“ und „Ardennen“ unterschieden. Umso interessanter ist es, dass die Eifel zwar in Mitteleuropa liegt, doch historisch gesehen sich diese Region immer wieder über ihre „Grenzen“ definierte. Für die Menschen in vorgeschichtlicher Zeit waren die Landschaften, die dem Mittelgebirge vorgelagert waren, mit ihrem günstigeren Klima, den fischreichen Flüssen und wildreichen Wäldern ein besserer Lebensraum als die Moore und undurchdringlichen Wälder des Gebirges, das erst allmählich besiedelt wurde. Auch die Römer lebten lieber an den „Grenzen“ und in günstigen Lagen der Eifel und sahen wohl den größten Teil des Gebirges nur als einen Raum an, der durch Verbindungsstraßen, insbesondere für das Militär, zu überwinden war. Erst im Mittelalter begann eine langsame, aber flächendeckende Besiedlung dieses Landstrichs, insbesondere durch Klöster und Landesherren gefördert. Doch gerade jetzt bestimmten kleinräumige Grenzziehungen zwischen den einzelnen Herrschaften, wem man wie viele Abgaben zu zahlen, Frondienste zu leisten und damit letztlich wo man zu wohnen und zu arbeiten hatte. Und immer wieder zogen fremde Truppen durch das Gebirge und brachten Not und Elend mit sich. Besonders deutlich wurden neue Grenzziehungen in der Franzosenzeit um die Jahrhundertwende zum 19. Jahrhundert, als in den linksrheinischen Gebieten und somit auch in der Eifel plötzlich Absatzmärkte für die Kaufleute und Unternehmer wegfielen und neue entstanden, die Klöster aufgelöst und deren Besitztümer in alle Winde zerstreut wurden und sogar jahrhundertelang gültige Rechtsnormen und Verwaltungseinheiten plötzlich wegfielen oder sich wandelten. Ab 1814 unter preußischer Herrschaft wurde wieder vieles umgekrempelt. Spätestens mit der Industrialisierung geriet die Eifel wiederum ins wirtschaftliche Abseits. Doch zu keiner Zeit war die Grenzlage der Eifel, insbesondere zu den westlichen Nachbarn, so spürbar wie in und unmittelbar nach den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts. Erst seit kurzem spielen zumindest Staatsgrenzen glücklicherweise keine Rolle mehr.
 Die Geschichte der Eifel hat die Landschaft, die Kultur und nicht zuletzt die Mentalität ihrer Bewohner geprägt. Umso spannender kann es heute sein, sich auf Spurensuche zu begeben, historische Zeugnisse aufzusuchen und sich in die Vergangenheit dieser Region zu versetzen. Dieser  „Wegweiser“ möchte Sie mit einer kleinen Auswahl an interessanten Orten dazu ermuntern und darin unterstützen.
 Gabriele Harzheim 
 
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